Klimageschichte: Atlantik bescherte Mittelalter die Wärme
Eine dauerhaft positive Nordatlantische Oszillation (NAO) bescherte Europa die mittelalterliche Wärmephase, in der von 1000 bis etwa 1200 überdurchschnittlich hohe Temperaturen herrschten. In diese Zeit fällt die Besiedelung Grönlands durch die Wikinger, gleichzeitig zogen sich die Alpengletscher auf Tiefststände zurück, und im östlichen Europa wurden neue Weinbaugebiete begründet.
Dürreperioden in Marokko herrschten dabei meist parallel zu ausgeprägten Feuchtephasen in Schottland, was wiederum für ein starke Westwindzirkulation spricht, die vor allem im Winter milde, aber nasse Luftmassen nach Europa schafft. Diese Wetterlagen treten langzeitig stets dann auf, wenn die NAO in eine positive Phase tritt und sich die Luftdruckgegensätze zwischen Azorenhoch und Islandtief verstärken. Durch die omnipräsenten Tiefs aus dem Atlantik werden Kaltluftvorstöße aus arktischen Breiten abgeblockt, und Europa kann sich über gemäßigte Winter freuen.
Die dem mittelalterlichen Wärmeoptimum nachfolgende so genannte Kleine Eiszeit, die bis etwa 1850 anhielt und während der in Europa wegen unterkühlter Witterungsbedingungen Missernten an der Tagesordnung waren, wurde demnach ebenfalls durch die NAO mit verursacht: Sie schwächte sich ab und wechselte auch immer wieder in eine negative Phase. Die Druckgegensätze zwischen Azorenhoch und Islandtief schwanden, weshalb sibirische Kältehochs mit eisiger Luft des Öfteren auf Westeuropa übergreifen konnten. (dl)
Valérie Trouet von der Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft in Birmensorf und ihre Kollegen glauben nun, die Ursache für diese lange unvollständig verstandene Gunstperiode entdeckt zu haben. Sie haben bestehende Klimadatensätze um marokkanische Baum- und schottische Tropfsteinringdaten erweitert: Erstere gaben Aufschluss über Trockenperioden im Mittelmeerraum, Letztere über die Niederschlagswerte im nördlichen Europa. Über den Gehalt des temperaturabhängig eingelagerten Sauerstoffisotops 18 in Tropfsteinen aus den Alpen konnten sie zudem die jeweiligen Wintertemperaturen ermitteln.
Dürreperioden in Marokko herrschten dabei meist parallel zu ausgeprägten Feuchtephasen in Schottland, was wiederum für ein starke Westwindzirkulation spricht, die vor allem im Winter milde, aber nasse Luftmassen nach Europa schafft. Diese Wetterlagen treten langzeitig stets dann auf, wenn die NAO in eine positive Phase tritt und sich die Luftdruckgegensätze zwischen Azorenhoch und Islandtief verstärken. Durch die omnipräsenten Tiefs aus dem Atlantik werden Kaltluftvorstöße aus arktischen Breiten abgeblockt, und Europa kann sich über gemäßigte Winter freuen.
Im globalen Rahmen haben womöglich steigende Wassertemperaturen im tropischen westlichen Pazifik und im Indischen Ozean sowie starker Kaltwassereinfluss im östlichen Pazifik vor den Küsten Südamerikas die Verstärkung der NAO ausgelöst. Sie beeinflussen letztlich die atmosphärische Zirkulation und damit auch die NAO. Derartige globale Klimaänderungen lösen beispielsweise La-Niña-Ereignisse im Pazifik aus – einer ozeanischen Anomalie, welche die Temperaturgegensätze zwischen Ost- und Westpazifik verstärkt.
Die dem mittelalterlichen Wärmeoptimum nachfolgende so genannte Kleine Eiszeit, die bis etwa 1850 anhielt und während der in Europa wegen unterkühlter Witterungsbedingungen Missernten an der Tagesordnung waren, wurde demnach ebenfalls durch die NAO mit verursacht: Sie schwächte sich ab und wechselte auch immer wieder in eine negative Phase. Die Druckgegensätze zwischen Azorenhoch und Islandtief schwanden, weshalb sibirische Kältehochs mit eisiger Luft des Öfteren auf Westeuropa übergreifen konnten. (dl)
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